Pressemitteilung

Kontinuität bei der Stiftung Kunst für den Tropenwald: Auch im zweiten Jahr eine halbe Million für den weltweiten Schutz der Tropenwälder.

Im zweiten Jahr ihres Bestehens vergibt die «Stiftung Kunst für den Tropenwald» wiederum namhafte Beiträge an fünf verschiedene Projekte zum Schutz des Tropenwaldes. Nebst den weitergeführten Projekten von WWF, Greenpeace und des Bruno Manser-Fonds werden neu ein Projekt des Service fraternal d’entraide in Laos und von Oro Verde in Papua, Indonesien, unterstützt.

 

Mit Genugtuung konnte der Stiftungsrat anlässlich seiner jährlichen Vergabungs-sitzung feststellen, dass die im letzten Jahr gesprochenen Mittel zu ansehnlichen ersten Etappen-Erfolgen führten. So wurden in Burkina Faso mit den Geldern der Stiftung gegen 40'000 Bäume gepflanzt, während die Kartographierung und die damit verbundene Einforderung von Penan-Gebieten im Sarawak (Malaysa) soweit fortgeschritten ist, dass schon die ersten Erfolge vor den Gerichten erzielt wurden. Das von der Stiftung mitfinanzierte Überwachungsflugzeug konnte an der Mahagony-Front im Amazonas (Brasilien) bereits mehrere illegale Holzschläger in flagranti überführen und im Pantanal wurde das Schutzgebiet-Management massgeblich verbessert. Die Stiftungsräte Christian Meyer (Direktor des Naturhistorischen Museums, Basel), Mario Broggi (Direktor Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, Birmensdorf) und Marcel Tanner (Direktor Schweizerisches Tropeninstitut, Basel) konnten sich im Pantanal, Amazonas und in Burkina Faso im Rahmen eigener Studienreisen ein Bild über die Fortschritte vor Ort machen.

 

Das «Seidenprojekt» von Service fraternal d’entraide wurde neu ins Unterstützungs-programm aufgenommen. Der Stiftungsrat Marcel Tanner hat die Organisation in Laos besucht und konnte sich von der Notwendigkeit des Vorhabens überzeugen. Das traditionelle Seidenhandwerk der Bevölkerung, das einhergeht mit der Seidenraupen-Zucht sowie der Aufforstung mittels Maulbeerbäumen, soll breit gefördert werden und eine wirkliche Alternative zum stark verbreiteten Opiumanbau bieten. Das Projekt ermöglicht insgesamt 12'000 Menschen ein genügend grosses Auskommen.

 

Für die Bewohner des Papua-Archipels (Indonesien), wird die Schaffung nachhaltiger wirtschaftlicher Alternativen (Fischfang, Schifffahrt) zum Holzschlag gefördert. Durch den Holzschlag werden nicht nur die Wälder des rund 600 Inseln umfassenden Archipels zerstört. Auch die Korallenbänke in der Umgebung der Inseln versanden durch die rodungsbedingte Erosion. Das Ziel des Oro Verde Projekts ist darüber hinaus, das Eindringen grosser Holzschlagfirmen auf dem Archipel zu verhindern.

 

Auf die Nachhaltigkeit, sprich den Einbezug der lokalen Bevölkerung sowie die Schaffung alternativer wirtschaftlicher Grundlagen für sie, wurde bei der Vergabe das Hauptaugenmerk gerichtet. Nur so ist eine sinnvolle Investition der Stiftungsgelder in den Erhalt der letzten Tropenwälder unseres Planeten garantiert.

 

Rückfragen Hans Furer, Geschäftsführer der Stiftung,

Tel. 061 261 45 45 / Mobile: 079 337 64 88

Die von der Stiftung Kunst für den Tropenwald unterstützten Projekte

Seidenprojekt (Laos), Service fraternal d’entraide

Das traditionelle Seidenhandwerk im Grenzgebiet Laos, Vietnam, China wird breit gefördert. Dies geht einher mit der Seidenraupenzucht sowie der Aufforstung des abgeholzten Primärwaldes mittels Maulbeerbäumen und -sträuchern. Das botanisch und zoologisch kaum erfasste Gebiet (ca. 15'000 km2) wird so vor dem sich immer weiter ausbreitenden Opiumanbau geschützt. Das Projekt schafft 12'000 Menschen eine wirtschaftliche Grundlage.

Rückfragen: Marcel Tanner, Tel. 061 284 82 87


Erhalt des Papua-Archipels (Indonesien), Oro Verde

Die Holzindustrie hat Indonesien mittlerweile beinahe kahlgeschlagen. Sie beginnt sich allmählich auf die Archipel von Papua (ca. 600 Inseln) zu verlegen. Um die Abholzung der Archipel-Wälder, und damit die Versandung der sie umgebenden Korallenbänke, zu verhindern, müssen der Bevölkerung alternative Erwerbsmöglichkeiten geboten werden. Das Projekt unterstützt den Ausbau der lokalen Schifffahrt, die durch Fischfang und Warentransporte für ein genügend grosses Auskommen der Bevölkerung sorgen soll.

Rückfragen: Dr. Ralph Klinger

Tel. 0049 69 60 91 95


Pantanal-Projekt (Bolivien), WWF

Durch die massive Abholzung, Brandrodung und die zunehmende Erschliessung ist das grösste Feuchtgebiet der Erde, das Pantanal, massiv bedroht. Der Pantanal speist das Einzugsgebiet des Amazonas mit Wasser. Durch Aufklärungs- und Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung, dem Aufbau von Grundlagen und Strukturen gegen die Brandrodung und einem politischen Lobbing auf Verwaltungs- und Regierungsebene soll der Schutz erhöht und die bereits von Staates wegen deklarierten Schutzgebiete (RAMSAR-Konvention) durchgesetzt werden.

Rückfragen: Ruedi Schläpfer, Tel. 01 297 21 57


Stopp dem illegalen Holzschlag im Amazonas (Brasilien), Greenpeace

Im unübersichtlichen Amazonasgebiet wird illegales Holz geschlagen (v. a. Mahagoni). Dieser Raubbau muss aufgedeckt, die Täter gerichtlich verfolgt und das Holz beschlagnahmt werden. Gefragt ist die Förderung von FSC-standardisiertem Holz. Dieses Ziel verfolgt das Projekt. Mit einem Wasserflugzeug werden Täter aufgespürt und Spuren gesichert, Abholzungen fotografisch festgehalten und die Situation vor Ort überwacht. Durch die Finanzierung des Betriebes eines Wasserflugzeugs wird ein Beitrag an dieses Projekt geleistet. Das Amazonas-Projekt von Greenpeace ist in ein grösseres Projekt eingebettet, das auf 10 Jahre angelegt ist und insgesamt 3 Millionen Franken kostet.

Rückfragen: Muriel Bonnardin, Tel. 01 447 41 64


Penan im Saravak (Malaysia),Bruno-Manser-Fonds

Im malaysischen Bundesland Saravak lebt eines der letzten Nomadenvölker der Erde, die Penan. Die Regierung vergibt an Holzfällerfirmen Lizenzen, um den dortigen Tropenwald abzuholzen. Damit wird den Penan die Lebensgrundlage entzogen. Dank einem Gerichtsurteil des Amtgerichts Saravak darf aber eine Lizenz nur noch vergeben werden, wenn die Nutzungsrechte nicht schon in langjährigem Besitz anderer sind. Die Penan konnten nachweisen, dass sie schon seit vielen Jahrzehnten den Wald nutzten. Dieser Nachweis konnte durch genaues Kartografieren des Lebensraums der Penan – dank Unterstützung des Bruno-Manser-Fonds – realisiert werden. Das Mapping-Projekt (Kartografieren der Gebiete) ist aufwendig und benötigt technische Hilfsmittel. Für beides stellt nun die Stiftung die notwendigen Finanzen zur Verfügung.

Rückfragen: John Künzli, Tel. 061 261 94 74


Baumpflanzungen in Benin (Burkina Faso), Verein «new tree», Köniz

Die Zerstörung des Tropenwaldes kann gestoppt werden, wenn die Bevölkerung in den angestammten Gebieten ein Auskommen hat. Das Auskommen verhindert die Abwanderung der Bevölkerung und folglich wird die Brandrodung des dortigen Tropenwaldes verhindert. In Benin wurden im letzten Jahr 40’000Bäume gepflanzt. In Baumschulen gezüchtet, auf dem Markt an Familien (zu ermässigten Preisen) verkauft, können die Bauern die Bäume pflanzen, hegen und nutzen. Damit sichern sie sich ein Einkommen, Abwanderungen und Brandrodungen werden verhindert. Dieses einleuchtende Projekt ("mit der Bevölkerung und durch die Bevölkerung") wird jetzt dank der Trägerorganisation «new tree» in Burkina Faso realisiert werden können.

Rückfragen: Dr. Felix Küchler, Tel. 078 624 28 03